Montag, 07. September 2015
Europa leistet ein Viertel der weltweiten Wirtschaftsleistung.
Mit 506 Mio. Menschen lebten im Jahr 2013 knapp über sieben Prozent der Weltbevölkerung (insgesamt 7,1 Mrd. Einwohner) in der EU. Lediglich China (1,357 Mio. Einwohner bzw. 19,1 % der Weltbevölkerung) und Indien (1,252 Mio. bzw. 17,6 %) waren bevölkerungsreicher, während die Vereinigten Staaten (316 Mio. bzw. 4,4 %), Indonesien (250 Mio. bzw. 3,5 %) und Brasilien (200 Mio. bzw. 2,8%) einen geringeren Anteil an der Weltbevölkerung hatten als die EU..
Bevölkerungsprognosen zufolge könnte die Weltbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten um fast drei Mrd. Menschen von 7,1 Mrd. im Jahr 2013 auf knapp zehn Mrd. im Jahr 2060 steigen. Bis dahin dürfte Indien mit 1,644 Mio. Einwohnern bzw. 16,5 Prozent der Weltbevölkerung China (1,313 Mio. bzw. 13,2 %) als das bevölkerungsreichste Land der Welt abgelöst haben.
Das zeigt die Studie 'The EU in the World', die das statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) veröffentlicht hat. Darin werden die EU-Mitgliedsstaaten und die G20-Staaten, die nicht Mitglied der EU sind, anhand einer Reihe europäischer und weltweiter Statistiken in 13 statistischen Bereichen miteinander verglichen.
Die EU hat den zweithöchsten Altenquotienten
Im Jahr 2012 lag demnach die Lebenswartung bei Geburt in der EU bei 80 Jahren. Von den G20-Staaten, die nicht der EU angehören, verzeichneten Japan (84 Jahre), Australien (83 Jahre), Kanada (82 Jahre) sowie Südkorea (81 Jahre) die höchste Lebenserwartung, Südafrika (59 Jahre), Indien (66 Jahre), Russland (69 Jahre) und Indonesien (71 Jahre) wiesen hingegen die niedrigste Lebenserwartung auf.
Der Altenquotient, d. h. das Verhältnis der Anzahl älterer Menschen (65 Jahre und älter) zur Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (von 15 bis 64 Jahren), war 2013 in Japan (40,5%) bei weitem am höchsten, gefolgt von der EU (27,5%), Kanada (22,2%), Australien (21,5%) und den Vereinigten Staaten (21,0%), so Eurostat.
Bis 2060 dürfte der Altenquotient laut den Statistikern in jedem der G20-Mitgliedstaaten massiv ansteigen. Es wird erwartet, dass er in Südkorea (73,5%) und Japan (73,3%) bis dahin 70 Prozent übersteigt, so dass in diesen beiden Ländern auf zehn Personen im erwerbsfähigen Alter sieben ältere Menschen kämen. In der EU dürfte sich der Altenquotient beinahe verdoppeln, von 27,5 Prozent im Jahr 2013 auf 50,2 Prozent im Jahr 2060.
Nahezu ein Viertel des weltweiten BIP entfällt auf die EU
Mit einem Anteil an der Weltbevölkerung von 7,1 Prozent erwirtschaftete die EU 2013 fast ein Viertel des weltweiten BIP (23,7 %). Die Vereinigten Staaten (22,2 %), China (12,1 %) und Japan (6,5 %) hatten laut der Studie ebenfalls einen bedeutenden Anteil am weltweiten BIP.
Die Vereinigten Staaten und China waren auch 2014 die beiden wichtigsten Handelspartner der EU. Auf sie entfielen 15,3 Prozent bzw. 13,8 Prozent des gesamten Warenverkehrs der EU mit der übrigen Welt sowie 28,5 Prozent bzw. 4,1 Prozent des gesamten Dienstleistungsverkehrs der EU mit der übrigen Welt.
In Bezug auf Forschung und Entwicklung war der Anteil der F&E-Ausgaben im Vergleich zum BIP in Südkorea (4,04 %), Japan (3,39 %), den Vereinigten Staaten (2,79 %) und Australien (2,39 %) höher als in der EU (2,02 %).
Im Bereich der öffentlichen Finanzen verzeichnete im Jahr 2013 von allen G20-Staaten Japan mit einem Wert von 243,2 Prozent den höchsten öffentlichen Schuldenstand im Verhältnis zum BIP und lag damit deutlich vor den Vereinigten Staaten (104,2 %), Kanada (88,8 %) und der EU (85,4 %). Am niedrigsten war der öffentliche Schuldenstand im Verhältnis zum BIP dagegen in Saudi-Arabien (2,7 %), Russland (13,9 %), Indonesien (26,1 %) und Australien (28,6 %).
Internetnutzung: Japan und Kanada an der Spitze
In weiteren Bereichen wie beispielweise Kommunikation und Verkehr zeigt sich in den G20-Staaten ebenfalls ein sehr unterschiedliches Bild, so die Statistiker. So nutzten in Indien (15 %) und Indonesien (16 %) im Jahr 2013 weniger als 20 Prozent der in die Erhebung einbezogenen Bevölkerung das Internet. In Japan und Kanada (je 86 %), Südkorea (85 %), den Vereinigten Staaten (84 %) und Australien (83 %) lag dieser Anteil dagegen bei über 80 Prozent. In der EU lag der Anteil der Internetnutzer im Jahr 2013 bei 77 Prozent.
EU mit an der Spitze bei Umweltschutz und erneuerbaren Energien
Im Hinblick auf die Umwelt verzeichnete die EU im Jahr 2012 Kohlendioxidemissionen von 7,4 Tonnen je Einwohner. In Australien (17,5 Tonnen), den Vereinigten Staaten (17,1), Saudi-Arabien (17,0 im Jahr 2010), Kanada (15,8), Südkorea (12,5), Russland (11,6), Japan (10) und Südafrika (9 im Jahr 2010) waren die Emissionen pro Einwohner höher.
Mit einem Anteil der Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen und Abfällen von 27,8 Prozent ist die EU auch im Bereich der erneuerbaren Energien führend. Lediglich Brasilien (82,5 %) und Kanada (63,3 %) wiesen einen höheren Anteil auf.